Im Sommer 2010 wehten die Distant-Winds aus dem hohen Norden...

Begleitet uns auf der Reise durch Dänemark, Schweden und Norwegen, auf der Mini-Me die Elche suchte und die Jungs den Ritt durch die 300km Fahrrad-Hölle der Vätternrundfahrt wagten.

Dänemark: Skelby, Helsingborg; Schweden: Mölle, Göteborg, Stromstad; Norwegen: Telemarkkanal, Mjonoy, Kinsarvik, Bergen, Övre Eidfjord, Al, Fla, Oslo, Tangen; Schweden: irgendwo, Malung, Ljune, Stockholm, Gripsholm, Hammar, Malmö 

15.05.10 - Morgenstund hat Gold im Mund...

...besonders für die Passagiere der ersten Klasse und selbst bei einem Start um 05:50 Uhr. Nach einem entspannten 8h Trip sind wir in unserem berliner Base Camp angekommen. Morgen geht es von hier in aller Frühe und in 2h weiter nach Rostock und dort auf die Fähre nach Gedser, Dänemark, bis Mini-Me erstmals Fuss auf skandinavischen Boden setzt!

Mini-Me cruisin'

first class traveler

17.05.10 – Guten Abend, gute Nacht…

Willkommen in Dänemark bei Sturm, Regen und Kälte! Nach einem kurzen Abstecher nach Marilyst und Nykobing ging die Nacht in Skelby an die Substanz. Die Kleine hat nicht aufgehört zu Schreien und beide Eltern haben die Reise in Frage stellen müssen. Am Morgen sah die Welt dann bei einem stattlichen Frühstück und Sonnenschein wieder rosig aus. Der Cappuccino in Kopenhagen hat dann alle Sorgen vergessen lassen. Jetzt sitzen wir in der Jugendherberge von Helsingborg und warten gespannt auf die zweite Nacht.

      

willkommen in dänemark

 

frühstück in skelby

 

kaffee in kopenhagen

18.05.10 – Sein oder Nichtsein?

Nach einem kurzen Besuch bei Hamlet, auf Schloss Kronborg, ging es auf die Fähre nach Schweden. Bei der Einreise kommentierte der Zöllner das Stichwort Vätternrunde mit einem knappen „Hope your ass is good.“ Und winkte uns durch. Zur Nacht schlugen wir erstmals unser Zeltlager auf, am Kullaberg-Nationalpark. Das Wetter war sonnig und trocken, aber unangenehm windig. Die Kleine liebte ihre erste Nacht im Freien und hat lange nicht mehr so ruhig geschlafen.

      

sein oder nichtsein

 

hej sverige

 

happy camper

19.05.10 – Zelten ist ein Traum

24°C, Sonne, blauer Himmel und ein Tag süßes Nichtstun! Wir haben den wunderbaren Sommertag genossen und die kleine Laus durchs Gras krabbeln, Stöckchen essen und den Dreck umgraben lassen. Danach gab’s ihr erstes Butterbrot, wahrhaft delikat. Nachdem der Sandmann seinen Job erledigt hatte, klang der Tag gebührend aus.

      

my camp is my castle

 

dz + kind

 

sun-downer

20. & 21.05.10 – Luxus in Göteborg 

Der Tag begann mit Haferflocken und Himbeeren, dann Zelte abbrechen und endet, nach einer kurzen Pause in Halmstad, direkt im Luxushotel Vanijl in Göteborg. Mini-Me kann sich auf dem Parkett barrierefrei durch Zimmer und Bad robben und hat sich heute erstmals alleine aufgesetzt. Ich kann die ganze Nacht am Schreibtisch sitzen und free w-lan nutzen und die Chefin treibt sich erst im angeschlossenen Cafe und anschließend auf der Shopping-Meile um die Ecke rum, dem Champs Elysees Skandinaviens.

      

mini-me cruising

 

sun and the city

 

die wettergötter sind mit uns

Ein kurzer Schaufensterbummel am nächsten Morgen, ein Besuch beim Markt und den Kunsthandwerkshöfen in strahlendem Sonnenschein machten mir wieder einmal klar, dass ich aus Fehlern nicht lerne: Schon wie damals auf Island bin ich auch auf dieser Reise nicht auf hochsommerliche Temperaturen vorbereitet! Flipflops wären ein Traum gewesen… meine Frau war in dieser hin sicht wesentlich cleverer. Die Fahrt nach Strömstad brachten wir dann im strömenden Regen hinter uns, um erneut bei Sonnenschein und 25° den Campingplatz beim Fähranleger zu erreichen.

22.05.10 - Welcome to Norway

Zur Überfahrt nach Norwegen musste mein Fahrrad vom Dach, unser riesiges Gespann hätte sonst nicht gepasst. In Sandefjord angekommen, fuhren wir durch Larvik und Skien, um uns mit Lebensmitteln und feinen Grillzutaten einzudecken. Am Telemarkkanal fanden wir ein schönes Plätzchen für die Nacht. Weil es so hoch im Norden aber nicht mehr richtig dunkel wird, findet die kleine Laus schlecht in den Schlaf und weiß mit ihrer Energie nicht wohin. Aus unserem Grillabend wurde so ein Mitternachtssnack mit Lachs auf getrockneten Aprikosen, Welsfilet im Speckmantel, mariniertes Rinderfilet und marinierten Maiskolben. Dazu ein kühles Bierchen. Traumhaft!

      

welcome to norway

 

fahrradwetter

 baby on bord

23.05.10 - Sommer, Sonne, Sonnenschein

Zum Frühstück gab es von der kleinen Laus: Schlammtörtchen mit Zuckersand und Kleckerkuchen. Dann ging es weiter, an Dalen vorbei, bis wir unser Nachlager an einer Mühle bei Mjonoy aufschlugen. Ein wild-romantisches Plätzchen, wo nur der kalte Wind einem viel abverlangte.

      

chef du cuisine

 

frühstück am telemarkkanal

 

wild-romatisches camping

24.05.10 - Route zum Hardangerfjord

Unser Weg führte weiter über den Haukelifjell, eine Passstrasse über schneebedeckte Gipfel und zu gefrorenem See. Nach all dem Sonnenschein der letzten Tage viel das Thermometer jetzt auf 2°C. Vorbei an den Zwillingswasserfällen vom Lätefoss ging es weiter zur Stabkirche von Rondal. Nur die 50 NKr Eintritt hielten uns von einer Besichtigung ab… In Kinsarvik bauten wir das Zelt mit Blick über den Hardangerfjord auf, mehr gibt es dazu wohl kaum noch zu sagen.

      

stabkirche rondal

 

lätefoss zwillingswasserfall

 

zimmer mit aussicht

25.05.10 - Auf dem Weg nach Bergen

Wieder ging es mit einer Fähre weiter, diesmal quer über den Hardangerfjord nach Kvanndal. Von dort immer den Fjord entlang, vorbei an diversen Lachsfarmen bis nach Bergen. Unser Hotel lag super zentral und direkt über einer Rock-Kneipe mit Livemusik die ganze Nacht. Das Abendessen im „Pinguin“ entschädigte aber für alles und die Kleine war froh, zum ersten mal in ihrem Leben auf ein Bierchen in die Kneipe zu gehen…

      

hardanger-cruise

 

fjord-food

 

happy baby

26.05.10 - Brygge sehen ... und wieder gehen

Bergen war voll mit diversen Ladungen von Kreuzfahrtschiffen und für unser Empfinden viel zu touristisch. Nach einem Spaziergang durch die schöne Altstadt Brygge (UNESCO Weltkulturerbe) und dem Fischmarkt kehrten wir der Stadt den Rücken, als die ersten Regentropfen fielen.

      

brygges skyline

 

business in bergen

 

die aida war auch schon da

Wieder unterwegs in östlicher Richtung querten wir den Hardanger erneut mit einer Fähre, um in Övre Eidfjord zu campieren. Ein wunderbarer Zeltplatz an einem See, gesäumt von schneeweißen Bergen und ganz ohne Zelte. Warum? Vermutlich weil die Nachttemperaturen empfindlich kalt wurden (4°) und wir den Abend bei Regen und Hagel in Zelt und Auto verbrachten. Zum Glück hielten King-Crab-Beine, frischen Shrimps vom Fischmarkt und Spaghetti-Bo die Stimmung auf hohem Niveau.

      

die chef-anglerin

 

der Vorspeisenteller

 

essen ist fertig

27.05.10 - Am Fuße der Hardanger Vidda

Nach einer frostigen Nacht und einem verregneten Frühstück kam endlich wieder die Sonne raus und wir machten uns auf, die Hardanger Vidda aus der Nähe zu betrachten. Nach einer anstrengenden Wildniswanderung gab es ein Eis und ein Sonnenbad zur Belohnung. Die Nachtruhe kehrte schnell ein, weil die Kälte uns früh in die Schlafsäcke trieb.

      

base camp hardanger vidda

 

hühner in der kühlbox

 

adventure trail

28.05.10 - Four seasons in one day!

Der Tag begann mit Sonnenschein, doch führte unser Weg an den Voringfossen (der breühmteste Wasserfall Norwegens) vorbei zum Skiort Geilo und weiter nach Al. Dabei ging es wieder hoch hinaus, wo Schnee und Eis die Straße säumten. Al begrüßte uns mit Kälte und Regen, weshalb wir für die Nacht ein Hotel dem Campingplatz vorzogen.

      

guten morgen

 

familienurlaub am voringfossen

 

reisen nach meinem geschmack

29.05.10 – Stabkirchen und Norwegen-Nazis

Nachdem wir den Hotelkomfort mit Frühstücksbuffet und Badespaß genossen hatten, ging das Elend mit den Stabkirchen weiter. Die erste war verschlossen und bot nur den Blick durchs Schlüsselloch. Zu allem Überfluss verteilte sich, beim Warten auf dem Parkplatz, auch noch das Gläschen Mittagsbrei im Auto, als es von der Armablage über die Rückbank in den Fußraum purzelte und eine gelbe Spur der Verwüstung nach sich zog… Die zweite Stabkirche war Teil eines nachgebauten Wikingerdorfes, das vor allem durch viel Plastik und noch mehr nationalistischen Stolz auffiel. Damit hatte sich das Thema dann endgültig gegessen und wir konnten fortan ohne Kirchenstopps reisen.

Im Skiort Geilo gab es keinen adäquaten Campingplatz für uns (war auch viel zu kalt), so dass wir unsere Etappe bis Fla fortsetzten, wo uns wegen der tieferen Lage sonnige Wärme erwartete.

      

hotel-pool

 

noch eine stabkirche

 

10m nach links ist die haupstrasse

30.05.10 – Lunch mit Bären und Elchen

Im Bjornepark stattete die kleine Laus Bruder Petz und seinen Freunde aus dem Wald einen Besuch ab. Sie war von den 4 kleinen Bärenbabys ganz verzückt und von der Größe der Baby-Elche schwer beeindruckt. Am Abend gab es dann eine kleine Runde auf dem Rennrad zur Einstimmung auf die Vätternrundfahrt und als Tribut an die Jungs beim Velothon.

      

bärenbabys

 

läusebaby

 

elchkinder

31.05.10 – After-Show Party 

Bevor wir aufbrachen wurde am kleinen Sandstrand noch schnell gebuddelt und gesandelt. Dann in Oslo, das noch mit Postern und Ballons vom Grand Prix gezeichnet war, bezogen wir wieder ein Hotel. Diesmal mit perfekter Lage, keine 100m von Geschehen entfernt – mitten im Zentrum. Nachdem die Laus die Betten geprüft und eine Kissenschlacht gewonnen hatte, ging es direkt mit der Sightseeing-Tour los. Parlamentsgebäude, Hafen, Nobelpreisakademie, Stadtmauer …..

      

beach party

 

da wären wir...

 

kissenschlacht

01. – 03.06.10 – Königlicher Besuch in Oslo

Kaum einen Fuß vors Hotel gesetzt, bemerkten wir sofort, dass etwas ganz Besonderes in der Stadt im Gange war. Fanfarenzug, Marinesoldaten und gesperrte Straßen. Queen Beatrix aus den Niederlanden wurde empfangen und wir waren mal wieder mittendrin. Ein tolles Ereignis. Den ganzen Tag über wurden wir von der guten Stimmung und der Freude über den Besuch der Queen angesteckt. Am Nachmittag ging es zur Oper, ein cooles Gebäude direkt am Meer und mit einer Live-Performance der Musicalgruppe auf dem Dach der Oper. Was will man mehr. 

      

beatrix

 

opernhaus

 

mini bar

03.06.10 – Knoblauch gegen Blutsauger

Es ging weiter Richtung Norden. Unser Zelt schlugen wir in Tangen am Mjösasee auf und mussten uns dort erstmals mit Moskitos auseinander setzen. Die Laus wurde mit Knoblauch eingerieben – ein Geheimmittel der Norweger und Schweden, weil die Chemikeulen für Erwachsene nichts für Kinder sind, und hinter einer doppelten Mückengaze versteckt. Resultat: keine Mückenstiche. 

      

frühstück vom krabbenkutter

 

tschüss oslo

 

am mjösasee

04.06.10 – Grenzgänger 

Unsere Route hatten wir geändert. Eigentlich sollte es uns jetzt in den Norden nach Trondheim verschlagen, aber die Wetter-Vorhersagen waren eher bescheiden und unser Zeitplan war ein wenig durcheinander geraten. Also besser wieder über die Grenze nach Schweden gehen. Die Co-Pilotin hatte sich aber ein wenig mit den Ortsnamen vertan, weshalb und wir in den Genuss kamen, uns den Finnskogleden, einen Fernwanderweg an der schwedisch/norwegischen Grenze, aus nächster Nähe zu betrachten und an einem Punkt auf schwedischer Seite wild zu Campieren. Es war jedenfalls am gefühlten Ende der Welt.

      

niemandsland

 

surf and turf

 

abendstimmung um 20h

05.06.10 – Hobbitwald und Off-Road-Safari

Von einem Biber begrüßt, begannen wir den Tag mit einer kurzen Wanderung durch die Sümpfe des Finnskogleden. Während die Laus die Wanderung im Huckepack ganz klasse fand, musste sich die Chefin zunächst an den superweichen-wässrigmatschigen Boden gewöhnen. Ein komisches Gefühl, wenn der Boden nachgibt und das Wasser, dann und wann, von oben in die Schuhe läuft. Der verwunschene Bilderbuchwald entschädigte aber für die Strapazen. Hinter jedem dritten Baum und unter jeder vierten Wurzel fühlte man sich von Gnomen, Hobbits und Elfen beobachtet.

Von hier ging unsere Fahrt über holprige Schotterpisten und zugewachsene Waldpfade zurück in die Zivilisation nach Malung, wieder auf einen richtigen Campingplatz.

      

dentagard?

 

der hobbit huckepack

 

schweden-safari

06.06.10 – Der Zufall ist unser Kompass

Von Malung sollte es nach Gävle gehen, aber ein falscher Abzweig und unsere grenzenlose Spontaneität verschlugen uns letztendlich etwas nördlicher an die Ostküste, nach Ljusne, wo die besten Lachsgründe des Landes zu finden sind. Wegen der ungewöhnlichen Kälte war aber noch kein Lachs da und sogar wir zogen eine Hütte dem Zelt vor.

      

guten morgen malung

 

hagelwolken

 

hätten wir uns sparen sollen

07.06.10 – Luxus in Stockholm

Über Uppsala und die dort ansässige königliche Konditorei ging es nach Stockholm. Getreu dem Motto: Ganz oder Garnicht wurde das Nachlager nicht in Zelt und Kofferraum bezogen, sondern in der Suit des Collumbus Hotel, mit zimmereigener Sauna und getrenntem Schlaf- und Wohnzimmer. Einfach traumhaft!

      

des königs kuchen

 

uppsala

 

peräsidenten-suite

08.06.10 – Love Stockholm 

Nachdem wir noch am Vorabend nichtsahnend ins beste Restaurant am Platz, hoch über den Dächern Stockholms gestolpert sind, stellten wir nun fest, dass die ganze Stadt sich wegen der anstehenden Hochzeit von Kronprinzessin Viktoria im Ausnahmezustand befand. Bilder, Poster, Plakate, öffentliche Bühnen, Bars und Restaurants wurden aufgebaut, um die große Feier am 19.06. gemeinsam mit dem Pöbel zu zelebrieren. Selbst Briefmarken mit dem Brautpaar wurden gedruckt!

Die üblichen Attraktionen der Stadt ließen wir uns deshalb aber nicht entgehen und genossen den Tag mit Cafés, Sehenswürdigkeiten und Shopping.

      

kronprinzessin victoria und daniel

 

noch eine monarchin

 

auch irgendwie ein paar

09.06.10 - Schloss Gripsholm

Kurt Tucholskys wohl bekanntester Schauplatz war unser nächstes Ziel. Wir campierten vis a vis von Schloss Gripsholm, wo die kleine Laus unsere Frühstücksbrötchen an eine schier endlos wachsende Erpelscharr verfüttert. Das wilde Spektakel der gefiederten Gesellen beeindruckte ihr dabei deutlich besser, als die Besichtung des Schlosses, das lediglich aus unzähligen Gemälden schwedischer Monarchen aller Epochen zu bestehen schien.

      

die jungs stehen schlange

 

mein schloss...

 

...ist mein zelt

10. - 11.06.10 - schwedische Installationen

Ein feiner Nieselregen verlieh der Umgebung eine mysthische Stimmung, als wir am nächsten Morgen die Schiffsetzungen von Anundshög besuchten. Durch das nasse Gras waren unsere Schuhe binne kürzester Zeit durchweicht. Mit kalten Füßen und nassen Klamotten wandelten wir einsam zwischen den steinzeitlichen Relikten und fühlten uns selbst in der Haut eines damaligen Zeitgenossens, den Bedingungen Mutter Naturs schlicht ergeben.

Auf unserer weiteren Reise Richtung Vätternsee passierten wir "konst pa hög", einen kleinen Skihang mit mehreren zeitgenößischen Installationen, die, in unseren Augen gelungen, wenn auch nicht beabsichtigt, Historie mit Gegenwart verbanden.

      

runenstein

 

vikingerkunst

 

zeitgenössische kunst

12. - 24.06.10 - Haus am See 

Mit einer großzügigen Handskizze, viel Phantasie und noch mehr Geduld fanden wir endlich unser Häuschen am Vätternsee. Wie versprochen hing der Hausschlüssel "an die alte Eiche, bei der große Stein". Lediglich der Schrottplatz auf Nachbars Hof hatte uns anfangs etwas irritiert.

Unser neues Zuhause war fein und bot mit Kamin und Gartensesseln genug Luxus zum glücklich sein. Nur die kleine nahm regelmäßig ihre Schaumbäder in unserer Kühlbox, was sie aber durchaus genoß.

      

unsere hütte

 

unsere kühlbox

 

unsere sonnenterrasse

Troll-Kirka rauf und runter

Ein Tagesausflug führte uns in den Tiveden Nationalpark. Auf einem Rundkurs ging es 9km durch Wald und Sumpf, über Geröll und Hügel. Etwa auf halber Strecke liegt die Troll-Kirka, ein gewaltiger Monolith, der in grauer Vorzeit als religiöser Versammlungsort diente. Das Wetter war herrlich und die Laune entsprechend. Einzig der Zeitplan von Zwerg-Nase musste eingehalten werden und bis zur nächsten Mahlzeit blieben genau zwei Stunden. Wir richteten das Tempo entsprechend ein, erklammen den Felsen, eilten über Stock und Stein, erklammen auch noch die kleine Troll-Kirka und vollenedeten den gesamten Rundkurs in 01:54:26 und bevor die kleine auch nur den leisesten Ton von sich gab.

      

unterwegs...

 

...im tiveden...

 

...nationalpark

17.06.10 - die Spannung steigt

Einen Tag vor dem großen Rennen ist das Dream-Team komplett. Der Hamburger trudelte bereits vor zwei Tagen mit dem Cabrio, seinem Fahrrad, einer Kiste Bier und einigen Falschen Rotwein ein. Micha folgte heute in Rekordzeit Berlin - Hammar und gewiß ohne einen Blitzer auszulassen. Außerdem traf unser Ehrengast und Profi-Radler Polli ein, der wegen seiner außergewöhnlichen Konstitution aber außer Konkurrenz fuhr.

In Motala holten wir die Startnummern ab, erledigten letzte Besorgungen und ließen uns von der Euphorie der 32.000 Starter anstecken.

      

das team trifft ein...

 

...meditiert...

 

...und bereitet sich vor

18. - 19.06.10 - Race-Day

Endlich war es soweit. Die Aufregung war kaum noch zu ertragen und kein klarer Gedanke mehr möglich. Am Vormittag brachten wir die Fahrräder in den Startbereich und versuchte den restlichen Tag zu entspannen, bis es um 22:36 endlich los gehen sollte. An einen kleinen Mittagsschlaf war für mich nicht zu denken...

Der Tag war sonnig und warm, am Abend wurde es dann empflindlich kühl. So standen wir bei Dämmerung und in voller Montur schlotternd am Start, als für unseren Block das Signal kam. Ruhig setzte sich das kleine Feld in Bewegung und minutenlang klickten die Schuhe in die Pedalen. Nach zwei Kurven waren wir aus Motala raus, auf einer Landstraße. Vor uns ein endloser Wurm kleiner roter Fahrradlichter und hinter uns rauschten bereits die Ersten des nächsten Startblocks heran. Angespannt versuchten wir unseren Tritt und möglichst Anschluss an eine der anderen Gruppen zu finden.

Nach etwa 40km dann das erste Depot. Es war etwa Mitternacht, Regen setzte ein und die Temperatur fiel deutlich unter 10°C. Wie verhungernde machten wir uns über warmes Honigwasser und trockenes Gebäck her. Unsere Laune war gut und wir fühlten uns fit. Das zweite Depot kam nach einem ordentlichen Anstieg etwa bei Kilometer 80. Es war mittlerweile kurz vor drei Uhr, stockfinster und bitterkalt, der Regen hatte dafür aufgehört. Die Pause fiel wegen der Kälte kürzer aus.

Es folgten zwei weitere lange Anstiege, heftiger Regen und eine lange Abfahrt zum dritten Depot bei Kilometer 105. Gegen vier Uhr morgens erreichten wir das überdachte Depot. Durchnäßt bis auf die Haut, ausgekühlt und erschöpft war Michas Gesicht farblos und eingefallen, die Augen nur noch zwei umschattete Höhlen. Dass seine Kraftreserven bereits maßlos überstrapaziert waren war offensichtlich. Seine Absage an eine Weiterfahrt stieß aus Sorge um seine Gesundheit auf wenig Widerstand.

Zu zweit überwanden wir die nächsten drei Anstiege, genossen den Sonnenaufgang am gegenüberliegenden Seeufer und kämpften mit Müdigkeit und Monotonie. Gegen fünf Uhr, ab Kilometer 140, wurde die Strecke ebener und es begann wieder der Regen. Die Füße waren taub vor Kälte und der Schmerz in Nacken und Schultern war schlimmer, als der harte Sattel unterm Hintern.

Bei Kilometer 200 kam die Sonne raus und es wurde warm. Die Strecke bestand jetzt nur noch aus einer aneinander Reihung kleiner Hügel, deren Anstieg Kraft kostete, deren kurze Abfahrt aber keine Zeit zur Regeneration bot. Ein kurzer Stopp beim Family-Support-Team und Kilometer 260 brachte die notwendige Unterstützung, die restlichen 40km zähneknirrschend und stumm fluchend zu überstehen.

Nach 300km und 15,5 Stunden erreichten wir um 14:06 Uhr das Ziel.

      

ready...

 

...set...

 

...go!

Die Tage danach...

Nach einer heißen Dusche führte der Weg ohne Umwege ins Bett. Erst spät am nächsten Morgen waren wir fähig, den Tag zu beginnen. Die Strapazen im ganzen Körper spürbar war unser Fazit unisono: nicht noch einmal!

Die verbleibende gemeinsame Zeit gingen wir ruhig an und verlebten Tage, wie von Ikea und Astrid Lindgren gezeichnet.

      

the day after

 

Ikea-Katalog

 

fishermen's friends

Wir angelten eine alte Socke, erkundeten den Strand und die Wanderwege in der Umgebung und verbrachten die Abende an Grill und Kamin. Wir diskutierten die Geheimnisse guten Rotweins und fragten uns, ob es Sünde wäre, in Schweden Nutella zu kaufen...

      

long john silver

 

task force sverige

 

vättern beach babes

24.06.10 - Malmö

Nach knapp zwei Wochen in den trauten vier Wänden wurde es Zeit, Abschied zu nehmen. Micha fuhr direkt nach Hause und wir machten uns auf den Weg nach Malmö. Lediglich das Mid-Sommer-Fest machte unserer geplanten Shopping-Tour einen Strich durch die Rechnung, weshalb extra viel Zeit für all die anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt blieb.

Von dort ging es weiter nach Süden ins Wikinger-Disney-Land und dann nach Osten, zum schwedischen Stonehenge Ales Stenar.

      

malmö

 

wikinger

 

steine

Mid-Sommer markierte gleichzeitig den Beginn der schwedischen Schulferien, weshalb die Campingplätze restlos überfüllt waren und wir unsere letzte Nacht auf einem hübschen Parkplatz am Fuße von Ales Stenar verbrachten.

      

letzte nacht in schweden

 

mystique moon over ales stenar

 

die heimreise beginnt

27.06.10 - Öresundbrücke und Dänemark

Schweren Herzens brachen wir am Morgen unser Lager ab und traten endgültig die Heimreise an. Hinter der Öresundbrücke trennten sich dann auch unsere Wege und das Cabrio bog nach Süden ab, wieder Richtung Hamburg. Wir querten Dänemark bis an die Westküste und bauten auf der Nordsee-Insel Römö ein letztes Mal unser Zelt auf. Der touristische Troubel auf dem Mega-Campingplatz, das WM-Fieber in deutschen Nationalfarben und die Autos am Strand waren dabei für unsere entwöhnten Gemüter nur schwer zu ertragen.

      

brücke nach dänemark

 

letzte nacht in der villa kunterbunt

 

fähre nach sylt

28.06.10 - Sylt

Wir nahmen die Fähre nach Sylt und trafen Oma und Opa in Westerland. Es folgten fünf Tage süßem Nichts-Tun zwischen Strand, Austernmeier, Kupferpfanne und Kinderarzt...

      

opa spielt

 

oma spielt

 

mama genießt

03.07.10 - die andere Hälfte

Irgenwann war auch der schönste Strandtag zu ende und wir stiegen wieder ins Auto, um das WM-Halbfinale auf der Strecke nach Berlin im Radio zu hören. Während dessen wartete auch schon die ganze Rasselbande samt Übersee-Import gespannt auf unsere Ankunft.

      

buddelkasten-treff

 

mimi und alle

 

kann wieder losgehen!

11.07.10 - Home, sweet home

Die endgültig letzte Etappe unserer Reise verlief reibungslos und unspektakulär. Zum Glück hatten wir das Tantchen im Auto, die für ordentlich Entertainment sorgte.

      

start

 

tour

 

ziel

Nach 62 Tagen, 7.892 km, 4 Nationen und unzähligen Eindrücken gibt es für uns nur ein Fazit: Wenn wir könnten, würden wir sofort wieder los fahren!